Im April 2022 fehlten laut iwd rund 320.000 Fachkräfte in den MINT-Berufen (d. h. in den Fachrichtungen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik).

Besonders groß war der Mangel in den Energie-/Elektroberufen (82.500) und in den IT-Berufen (60.600 fehlende Arbeitskräfte). Bezogen auf die Qualifikation der Arbeitskräfte fehlten am meisten MINT-Facharbeiter*innen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung (knapp 150.000).

Derweil waren ca. 180.000 Personen mit einer Ausbildung oder einem Studium im MINT-Bereich von Arbeitslosigkeit betroffen.

So viele MINT-Fachkräfte fehlten in Deutschland
(https://www.iwd.de/artikel/hunderttausende-fachkraefte-fehlen-547876/?utm_source=nl&utm_medium=email&utm_campaign=kw24-2022&utm_content=fachkraeftemangel-mint-it-zuwanderung)

In den kommenden Jahren wird es, so der iwd, hinsichtlich des Bedarfs an MINT-Fachkräften in erster Linie drei Herausforderungen geben.

  • Demografie: Es ist eine große Lücke zwischen der Anzahl der MINT-Fachkräfte, welche in Rente gehen, und der Anzahl der nachfolgenden MINT-Fachkräfte zu erwarten.
  • Dekarbonisierung: In Bezug auf den Klimaschutz werden IT- und andere MINT-Expert*innen benötigt, um u. a. durch Digitalisierung die Energiewende voranzutreiben.
  • Digitalisierung: Auch in anderen Bereichen spielt Digitalisierung eine immer größere Rolle.

Um dem Fachkräftemangel im MINT-Bereich entgegenzutreten, sind laut iwd besonders folgende Maßnahmen von Bedeutung:

  • Ausbau der Digitalisierung in Bildungseinrichtungen (Ausbau der digitalen Infrastruktur, Schaffung zusätzlicher IT-Stellen an Schulen, Anpassung der Ausbildung von Lehrer*innen hinsichtlich digitaler Inhalte und Ausweitung entsprechender Weiterbildungsangebote)
  • Stärkung der MINT-Bildung in Schulen (Ausbau des Schulfachs Informatik)
  • Förderung von Frauen, welche deutlich seltener als Männer einen MINT-Beruf wählen (u. a. durch klischeefreie, gendersensible bzw. -neutrale Studien- und Berufsorientierung und Kontakte zu Mentor*innen)
  • Vereinfachung von Zuwanderung – ohne den Zuwachs durch ausländische MINT-Arbeitskräfte würden mehr als 600.000 MINT-Kräfte fehlen (Vereinfachung bürokratischer Prozesse in Bezug auf das März 2020 geschaffene Fachkräfteeinwanderungsgesetz, Netzwerkarbeit in Drittstaaten über Hochschulen zur künftigen Anwerbung weiterer Fachkräfte, Förderung von Kindern mit Migrationshintergrund)

Weiter Informationen und ausführlichere Daten finden Sie unter https://www.iwd.de/artikel/hunderttausende-fachkraefte-fehlen-547876/?utm_source=nl&utm_medium=email&utm_campaign=kw24-2022&utm_content=fachkraeftemangel-mint-it-zuwanderung (aufgerufen am 24.06.2022, Grafik von dort entnommen)